Zahlungsmethoden im Onlineshop – Teil I: Ein Wald voller Bäume – Fortsetzung
Unser Überblick über die unterschiedlichen Zahlungssysteme, die im E-Commerce möglich sind, geht weiter. Im zweiten und abschließend Teil von „Zahlungsmethoden im Onlineshop – Teil I: Ein Wald voller Bäume“ beschäftigen wir uns mit den beiden verbleibenden Kategorien „Zahlung mit Absicherung“ und „Zahlung mit virtueller Geldbörse“. Beiden Kategorien gemeinsam: Externe Dienstleister garantieren für die korrekte Abwicklung der Transaktionen.
Kategorie 2: Zahlung mit Absicherung
Die Kategorie „Zahlung mit Absicherung“ umfasst all die Zahlarten, bei denen sich der Kunde nicht bei einem Payment-Dienstleister registrieren muss. Dennoch erhalten sowohl Händler aus auch Kunde eine Garantie auf die Sicherheit der Zahlung sowie der Behandlung der sensitiven Kontodaten. In diese Kategorie fallen also alle die Payment-Dienstleister, die den digitalen Handschlag zwischen Händler und Kunde dokumentieren und überwachen.
Zur Kategorie „Zahlung mit Absicherung“ gehören das Bezahlen per Nachnahme sowie Payment Anbieter, über die auf verschiedene Weise ohne Anmeldung gezahlt werden kann. In ePages 6 haben Sie – unterschiedlich je nach Land und Hosting-Provider – die Auswahl aus verschiedenen Payment Anbietern: Payment Network (sofortüberweisung.de), Moneybookers, Saferpay, ExperCash, RBS WorldPay, Authorize.Net, Credit Mutuel Banque, HSBC, PayPoint.net, Sage Pay, ServiRed und SIPS Atos (Atos Worldline). Sie alle bieten dem Kunden ohne zusätzliche Registrierung verschiedene Zahlmethoden wie Kreditkartenabrechnung, giropay (Deutschland), iDEAL (Niederlande,) CyberMUT (Frankreich) oder 4B (Spanien).
Nachnahme
Bei der Zahlung per Nachnahme garantiert die Deutsche Post für die Abwicklung der Zahlung bei Lieferung. Der Vorteil sowohl für Händler als auch für Kunden: Beide Seiten können die Dienstleistung nutzen, ohne mit einem Dienstleister einen festen Vertrag abschließen zu müssen und Bankdaten zu hinterlegen.
Payment Anbieter
Über Payment Anbieter kann man in der Regel auf zwei verschiedene Weise zahlen: Per Kreditkarte oder per Direktüberweisung.
Zahlung per Kreditkarte
Moneybookers, Saferpay, ExperCash, RBS WorldPay, Authorize.Net, HSBC, PayPoint.net, Sage Pay, ServiRed und SIPS Atos (Atos Worldline) sind die großen Payment Anbieter, die Ihnen bei der Einrichtung Ihres ePages-Shops zur Verfügung stehen. Sie alle bieten Bezahlmethoden für mindestens eine Kreditkarte, meist für verschiedene Kreditkarten an.
Die Einrichtung im Shop läuft bei allen in etwa gleich: Vor der Nutzung muss der Händler ein kostenpflichtiges Händlerkonto beim Payment Anbieter eröffnen. Die dabei erhaltenen Anmeldedaten kann er dann in seinem ePages-Shop eintragen und die Dienstleistungen der Anbieter seinen Kunden zur Verfügung stellen.
Der Kunde benötigt kein spezielles Kundenkonto beim jeweiligen Payment Anbieter. Ihm reicht zur Bezahlung seine Kreditkarte, deren Daten bei der Bestellung eingetragen werden. Seine Kreditkartendaten sind dabei sicher, da sie nicht an den Händler übermittelt werden, sondern an den Payment Anbieter. Dieser überprüft die Kartendaten, zieht das Geld von der Kreditkarte des Kunden ein und überweist an den Händler.
Der Einsatz eines Payment Anbieters im ePages-Shop bringt für beide Seiten Vorteile. Für den Händler reduziert sich die Gefahr von Verlusten. Kommt es Zahlungsstörungen, etwa durch ein nicht gedecktes Konto, kümmert sich der Payment Anbieter im Auftrag des Händlers um die Eintreibung der ausstehenden Zahlungen. Zusätzlich profitiert der Händler von dem Vertrauen, dass Kunden diesen etablierten Payment Anbietern entgegenbringen.
Auch der Kunde hat Vorteile. Er profitiert von einer schnellen Überweisung – das bestellte Produkt kann sofort versendet werden – und einer hohen Sicherheit bei der Übermittlung seiner Kreditkartendaten.
Zahlung per Sofortüberweisung
Beim zweiten Bezahlverfahren, dass Online Händler ihren Kunden über diverse Payment Anbieter wie sofortüberweisung.de, Moneybookers oder ExperCash anbieten können, funktioniert der Bezahlvorgang nach einem anderen Schema: der Direktüberweisung des Kunden. Sofortüberweisung.de bietet hier sein eigenes Verfahren, die anderen Anbieter setzen auf länderspezifische Bezahlstandards wie giropay (Deutschland), iDEAL (Niederlande,) CyberMUT (Frankreich) oder 4B (Spanien).
Für den Dienst muss lediglich der Händler ein kostenpflichtiges Händlerkonto anlegen. Der Kunde benötigt keine gesonderte Anmeldung. Bei einer Bestellung klickt der Kunde auf „Bezahlen“ und wird daraufhin auf eine Bezahlseite weitergeleitet. Der Payment Anbieter hat den Verwendungszweck bereits nach den Vorgaben des Shops vorausgefüllt und nimmt nun Kontakt mit der Hausbank des Kunden auf. Diese nimmt die Überweisung entgegen und bittet im Gegenzug um die Eingabe einer Transaktionsnummer (TAN) des Kunden, die dieser eintragen muss. Die Überweisung wird durchgeführt, der Payment Anbieter von der Hausbank benachrichtigt und die Bestätigung an den Händler weitergegeben. Dieser kann nun die Bestellung versandfertig machen.
Vorteil für den Händler: Er kann durch Einbindung des Payment Anbieters auf einen Schlag viele Banken einbinden und über diese eine sichere Überweisung gewährleisten. Die Zahlung erfolgt im Rahmen des Kaufprozesses und wird vom Payment Anbieter dokumentiert. So entfällt trotz Bezahlung per Überweisung eine langwierige Zahlungsverfolgung. Zusätzlich profitiert der Händler auch hier von dem hohen Vertrauen das Kunden etablierten Payment Anbietern und den standardisierten Bezahlverfahren entgegenbringen.
Vorteil für den Kunden: Er gibt seine Bankdaten nur an den Payment Anbieter und nicht an den Händler weiter. Durch die Abfrage einer TAN kann auch lediglich der jeweilige Bezahlvorgang durchgeführt werden. Danach verliert die TAN ihre Gültigkeit.
Kategorie 3: Zahlung mit virtueller Geldbörse
Unter die Kategorie „Zahlung mit virtueller Geldbörse“ schließlich fallen all die Anbieter, die auch beim Kunden ein Kundenkonto zur Zahlung voraussetzen. Der Kunde benötigt dann zum Zahlen im Shop keine Kreditkarte mehr, da alle Beträge vom Payment Anbieter vorgestreckt werden und im Anschluss vom Konto des Käufers abgebucht werden. Dabei garantiert der Payment Anbieter für die Deckung der Beträge. Payment Anbieter, die in diese Kategorie fallen, fungieren hier also als eine Art Anbieter einer digitalen Kreditkarte oder einer virtuellen Geldbörse.
Die großen Anbieter von virtuellen Geldbörsen wie etwa Paypal genießen beim Kunden ein hohes Vertrauen in die Sicherheit. Gut für den Händler, kann er doch durch Einbindung dieser Dienstleister die Konversionsrate im Shop erhöhen.
Vorteil für Händler und Käufer: Beide haben im Moment der Buchung eine garantierte und abgesicherte Zahlung, eine aufwändige Zahlungsverfolgung entfällt. Die Bestellung kann umgehend versandfertig gemacht werden.
Nachteil für Kunden: Kunden müssen sich bei verschiedenen Payment Anbietern registrieren, da unterschiedliche Shops sich u.U. für unterschiedliche Anbieter entschieden haben könnten. Wenn auch die Kundenkonten in der Regel kostenfrei sind, führt dies dennoch oft zu Frust beim Kunden.
Nachteil für Händler: Unterschiedliche Paymentanbieter werden von den verschiedenen Zielgruppen unterschiedlich häufig genutzt. Daher ist es u.U. für den Händler notwendig, verschiedene, kostenpflichtige Händlerkonten einzurichten, um alle Zielgruppen adressieren zu können.
Payment Anbieter mit Kundenkonto, die in ePages 6 angeboten werden, sind PayPal, Moneybookers, ClickandBuy, T-Pay und Google Checkout
Zahlungsmethoden im Onlineshop – Teil II: Die Qual der Wahl
Die Kategorisierung der verschiedenen Bezahlmethoden hilft, sich bei seinem Shop für passende Methoden und Anbieter zu entscheiden. Je nach angesprochener Zielgruppe, Ländern in die verkauft werden soll und gehandelten Waren ist es sinnvoll, unterschiedliche Zahlmöglichkeiten anzubieten.
Der zweite Teil unserer Reihe mit dem Titel „Zahlungsmethoden im Onlineshop II – Die Qual der Wahl“ verrät Ihnen, was Sie bei Ihrer Wahl beachten sollten und wie sich unterschiedliche Zahlungsmethoden auf die Konversionsrate im Shop auswirken können.
studierte Germanistik, Geschichte und Politik an der Ruhr-Universität Bochum, an dass er ein PR-Volontariat in Hamburg anschloss. Von 2004 bis 2009 betreute er als Freelancer für Marketing und Kommunikation mehrere Hamburger Unternehmen, darunter verschiedene aus dem Bereich E-Commerce. Zwischen August 2009 und Dezember 2011 arbeitete er als Online-Redakteur bei ePages.
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