Vorsicht Falle: 8 rechtliche Fehler von Shopbetreibern
Bei unserer Prüfung von mittlerweile mehr als 5.000 Online-Shops stoßen wir bei Trusted Shops immer wieder auf dieselben Punkte, die von Shop-Betreibern häufig nicht bedacht, oder bei denen Fehler gemacht werden. Die Folgen können Abmahnungen oder Nachteile wie eine Verlängerung der Widerrufsfrist des Käufers sein. Welche Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden? Im Folgenden 8 wichtige Hinweise…
1. Impressum
Gibt es einen Vertreter Ihres Unternehmens in dem Mitgliedsstaat, in dem der jeweilige Verbraucher seinen Wohnsitz hat oder eine andere gewerblich tätige Person, mit der der Verbraucher geschäftlich zu tun hat? Falls ja, müssen Identität und ladungsfähige Anschrift dieses so genannten Auslandsvertreters benannt werden.
2. Produktsortiment
Verkaufen Sie Produkte wie Textilien, Lebensmittel, Heilmittel, Arzneimittel oder Elektrogeräte? Hier gelten erweiterte Kennzeichnungspflichten. Gleiches gilt bei Waren, die nach Gewicht, Länge etc. verkauft werden. Falls Sie solche Artikel im Sortiment haben, müssen Sie evtl. Grundpreise angeben.
3. Produktsortiment
Verkaufen Sie FSK- oder USK-Artikel (z.B. Filme, Computerspiele)? Hier gelten strenge Anforderungen an die Alterskontrolle. Sie müssen sicherstellen, dass die Lieferung von USK18- oder FSK18-Produkten nur unter Verwendung eines anerkannten Altersverifikationssystems erfolgt.
4. Liefergebiet
Falls Sie Ihre Werbung international ausrichten, müssen Sie das jeweils lokale Verbraucherschutzrecht berücksichtigen. Zudem müssen auch die Versandkosten für alle belieferten Länder benannt werden.
5. Liefergebiet
Liefern Sie auch in Nicht-EU-Länder? Falls ja, muss der Kunde Informationen über die anfallenden Zölle und Gebühren informiert werden. Haben Sie sich auch über eventuelle Exportbeschränkungen informiert?
6. Newsletter
Wenn Sie einen Newsletter an Ihre Bestandskunden versenden, darf dieser nur ohne explizite Einwilligung verschickt werden, wenn für eigene ähnliche Produkte geworben wird, der Kunde schon bei Erhebung der Adresse auf sein Widerspruchsrecht hingewiesen wurde und weitere Voraussetzungen erfüllt sind (§ 7 Abs. 3 UWG). Eine aktive Einwilligung ist daher empfehlenswert.
7. Widerrufsrecht
Möchten Sie das Widerrufsrecht jedem Kunden, also auch gewerblichen Kunden anbieten? Häufig differenziert der Text in den AGB nicht, so dass auch gewerbliche Kunden ein Widerrufsrecht haben. Dies können Sie durch einen klarstellenden Zusatz über der Widerrufsbelehrung (nicht in der Widerrufsbelehrung) vermeiden.
8. AGB
Wenn Sie Ihre AGB dem Kunden nicht vollständig per E-Mail zuschicken, schicken Sie die AGB in Papierform mit der Lieferung zu. Der alleinige Hinweis auf die AGB per Link ist nicht ausreichend, weil der Kunde diese spätestens bis zur Lieferung in „Textform” erhalten muss. Andernfalls verlängert sich die Widerrufsfrist auf mindestens sechs Monate!
Dies sind nur einige der Fehler, die uns tagtäglich begegnen. Wenn Sie Ihren Shop „wasserdicht“ machen wollen, sollten Sie sich die Trusted Shops Mitgliedschaftspakete ansehen. Nutzer der ePages-Software erhalten günstige Sonderkonditionen, da ihre Software bereits auf eine Zertifizierung vorbereitet ist.
Ihr Ulrich Hafenbradl, Gründer und Geschäftsführer von Trusted Shops
Ulrich Hafenbradl ist Mitgründer und Geschäftsführer der Trusted Shops GmbH. Das 1999 gegründete Kölner Unternehmen ist mit über 9.000 zertifizierten Online-Shops Europas Marktführer im Bereich Vertrauenslösungen für den Online-Handel. Ulrich Hafenbradl ist durch die Veröffentlichung zahlreicher Fachbeiträge und regelmäßiger Kolumnen in Fachzeitschriften für e-Commerce und Online-Marketing ein gefragter Experte und Interviewpartner.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!