Wie Deutsche Onlineshops europäische Kunden gewinnen: 6 Tipps
Einfach grenzenlos – der Verkauf ins EU-Ausland eröffnet Shopbetreibern ein riesiges Kundenpotenzial: Getreu dem Motto „Andere Länder, andere Sitten“ sollten Onlinehändler beim Eintritt in ausländische Märkte aber nicht nur mit einer innovativen Produktpalette überzeugen, sondern auch eine gute Planung im Gepäck haben. In diesem Gastbeitrag von Sage Pay erhalten Sie sechs wertvolle Tipps.
500 Millionen Menschen leben innerhalb des europäischen Binnenmarktes, mehr als in der nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA. Da verwundert es nicht, dass immer mehr deutsche Unternehmen ausländische Kunden im Visier haben, um neue Absatzmärkte zu erschließen: Österreich und Schweiz stehen ganz oben auf der Expansionsliste, gefolgt von Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Großbritannien. Mit diesen Tipps sind Sie erfolgreich bei der Auslandsexpansion:
1. Do you speak English? Parlez-vous français? ¿Habla usted español?
Über Englisch erreicht man die meisten Kunden: 49 Prozent der Europäer sprechen die Fremdsprache Nummer 1, gefolgt von Deutsch mit 35 Prozent. Immerhin kommt Französisch auf eine Verbreitung von 26 Prozent, Spanisch sprechen 15 Prozent der Europäer. Es gibt Shopsysteme, die Übersetzungen für Standard-Buttons und Textbausteine enthalten. Es lohnt sich jedoch meist, einen professionellen Übersetzer mit Produktbeschreibungen und den AGBs zu beauftragen, der sich in kniffligen Fällen eventuell auch der Kundenkommunikation annimmt.
2. Ohne Kreditkarte geht nichts
In Deutschland bevorzugen Online-Shopper den Kauf auf Rechnung oder per Lastschrift. Außerhalb der Landesgrenzen ist jedoch oft die Kreditkarte das beliebteste Zahlungsmittel. Ein Zahlungstool sollte also unbedingt die Kartenzahlung ermöglichen. Auch lokal beliebte E-Payment-Verfahren wie Giropay, die Sofortüberweisung, der Electronic Payment Standard (EPS) in Österreich oder iDeal in den Niederlanden geben Kunden in diesen Ländern mehr Vertrauen. Händler, die nur Vorauskasse anbieten, riskieren eine hohe Abbrecherquote bei den Käufern.
„Um Zeit und letztlich auch Kosten zu sparen, arbeiten wir mit einem Payment Service Provider zusammen. Ein solcher Dienstleister, wie in unserem Fall Sage Pay, versteht besser als wir, wie ausländische Märkte funktionieren und bietet die passenden Zahlungslösungen an“, erklärt Peter Wiszniewski, Key Account Manager beim Werbeartikelanbieter NewGen Promotion, Berlin.
3. Über die richtigen Suchbegriffe gefunden werden
Der optisch eleganteste Webauftritt bringt nichts, wenn Kunden einen Web-Shop nicht finden. Deshalb müssen Textinhalte für die beliebtesten Suchmaschinen der Zielmärkte optimiert sein. Das bedeutet: Die passenden Schlüsselwörter müssen recherchiert werden. Eine reine Adaption deutscher Keywords funktioniert in der Regel nicht. Im ePages-Blog finden Sie einen hilfreichen Beitrag mit Praxistipps zur Suchmaschinenoptimierung für Onlineshop-Betreiber.
4. Internationale Versandbedingungen auf dem Schirm haben
Deutsche Shopbetreiber schrecken vor dem Auslandsgeschäft oft wegen der aufwendigen Logistik zurück. Global oder bei den Nachbarn in der Schweiz fallen darunter auch Zollgebühren. Bereits europaweit können bei sperrigen Lieferungen heftige Versandkosten anfallen. Deshalb sollten Händler vor der Expansion prüfen, ob sich ihr Sortiment überhaupt für einen Versand ins EU-Ausland eignet. In der Regel akzeptieren ausländische Kunden jedoch höhere Versandkosten für „besondere“ Waren – vorausgesetzt diese sind nicht überzogen. Nicht vergessen: Die Kosten für den Auslandsversand müssen auf der Webseite angegeben werden, sonst drohen Abmahnungen.
5. Von Rechts wegen verstanden werden
Online-Händler sollten sicher gehen, dass Pflichtinformationen und AGB in den Sprachen vorliegen, die auch im Onlineshop verwendet werden. Grundsätzlich gilt das Recht des Landes, in dem der Kunde seinen Wohnsitz hat. Daher sind Shopbetreiber gut beraten, sich über das Verbraucherrecht der Zielmärkte zu informieren, beim Recht auf Widerruf etwa kann es Abweichungen zum deutschen Recht geben.
6. Fremdwährungen verarbeiten und auch transparent ausweisen
Auch Briten und Schweizer kaufen den Statistiken zufolge gern online. Deshalb sollten Onlinehändler überlegen, Preise auch in Franken, Pfund & Co. anzugeben – auch zur Vermeidung von Währungsschwankungen.Bei der Auswahl des Payment Service Providers sollten E-Commerce-Anbieter darauf achten, dass sie Zahlungen in allen gängigen Währungen entgegennehmen können.
ist Business Development Manager Germany bei Sage Pay. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in der Finanzbranche mit Schwerpunkt auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Seine Karriere begann er bei der Eurocard Service GmbH, wo er schnell zum projektverantwortlichen Key Account Manager aufstieg. Als Business Development Manager bei First Data International im Bereich Mobile Solutions entwickelte und vermarktete er neue Zahlungsmethoden. Er machte sich auch einen Namen als freier Berater für Banken, Zahlungsanbieter oder Kartenorganisationen und begleitete Projekte, welche die Zahlungsfunktionalitäten am POS, im E- und M-Commerce unterstützten.
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